Ein Senator, der seine Frau beim Ehebruch findet, lässt ihren Buhlen entwischen und rettet so seine Ehre und zugleich die Ehre seiner Gattin. Eine erotische Geschichte aus dem lustvollen Leben im Mittelalter … die unanständigen Geschichten von den Gattinnen, die ihren Männern Hörner aufsetzen, von den Frauen, die sich mit Brüdern, Schwägern, Vettern und anderen Blutsverwandtschaften mischen. Von den Männern, die nicht weniger sündigen als die Weiber, die ihr Weib allein im Bette vor Kälte erfrieren lassen und ehebrecherisch anderen Weibern nachlaufen. Vor nicht allzu langer Zeit, ihr Herren, als ich mich in Paris aufhielt, lebte dort ein Ratsherr oder Senator des Staatsrates, der unter den vielen, die es in Frankreich gibt, der erste ist. Dieser Ratsherr, der schon recht bei Jahren war, hatte eine schöne junge Frau, die auch eine Französin war und die er über alle Massen liebte. Sie war frisch und von rosiger Haut, und da sie ihren Gemahl schwach und nicht im Besitze der Fähigkeit sah, ihr Gärtlein häufig zu bewässern, er sich fast immer vor Tagesanbruch erhob, als zu einer Zeit, da sie gerne in Umarmungen kosen und ‚den Teufel in die Hölle jagen‘ hätte wollen, befand sie sich bei nur allzu schlechter Laune; denn sie war in Sorge, dass ihre Jugend so ohne Vergnüglichkeit verloren gehe.
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