Die Eintagsfliege entschlüpfte dem Wasser, kroch langsam ans Ufer und reckte die feinen Flügel in der Junisonne. Eine Lebensform war beendet, eine andere begann. Wie ein ferner Traum verblasste in ihr das Dasein als Larve, ein Dasein voll Raubgier und Hunger, beschwert und gefesselt durch die Dichtigkeit des Wassers. Etwas neues begann, etwas immer Erahntes und doch erst heute Wirkliches. Leichtigkeit und Licht waren die ersten Frohgefühle dieser Wandlung, und Sinn des Lebens waren nun die blitzenden Schwingen in blauer Luft und goldenem Sonnenschein. Manfred Kyber wurde am 01.03.1880 in Riga geboren, gestorben am 10.03.1933 in Löwenstein/Württemberg. Kyber studierte von 1900 – 1902 Philosophie, Psychologie und Deutsche Literaturgeschichte in Leipzig. Er arbeitete als Verlagsangestellter und war Leiter der ‚Deutschen Volksbühne‘ in Riga. Kyber war ein Anhänger Rudolf Steiners, seine anthroposophischen Tiergeschichten zeigen diesen Einfluss. Kyber setzte sich vehement für den Tierschutz ein.
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