Es ist ein merkwürdiger Ort, an dem wir den größten Teil unseres Lebens verbringen, ein Ort mit seltsamen Ritualen und gefährlichen Untiefen. Ein Ort, an dem das Montagmorgengefühl zu Hause und die Zeit boshaft ist: das Büro. Und doch hat dieser denkbar uninspirierte Ort mit seinen staubigen Akten, seinen Zimmerpflanzen und Geschlechterstereotypen zahllose Dichter inspiriert. Vielleicht weil dieser Ort wie kein zweiter von uns handelt: von usneren Gesprächen, unseren Ambitionen, von den Requisiten und Gedanken unserer Zeit. Robert Walser schaut seinen Büroangestellten dabei zu, wie sie an endlosen Montagvormittagen jede Minute einzeln totschlagen . wie sie ihre Schuhe zubinden, Stifte fallen lassen, austreten. Davod Foster Wallace berichtet von den Überlebensstrategien im Kampf mit der Langeweile (den Hintern zusammenkneifen und an Strände denken) seiner Provinzsteuerprüfer in ihren Großraumbüros und der Niederländer J. J. Voskuil hat sich die dreißig Jahre seines Lebens als wissenschaftlicher Beamter am Amsterdamer Volkskundeinstitut in einem achtbändigen Mammutroman mit dem Titel ‚Das Büro‘ von der Seele geschrieben. Iris Berben findet als ‚Fräulein Berben‘ mit todsicherem Gespür die richtige Tonalität für diese hintergründigen Texte und Christopf Maria Herbst stellt als ‚Herbst‘ einmal mehr seine Präzision und sein breites Repertoire unter Beweis. Andreas Platthaus als Bürovorstand führt souverän durch diese Live-Lesung. Konzept: Traudl Bünger Ein Themenabend im Rahmen der lit.COLOGNE 2014.
Medium: Audio Books
Bildformat:
Studio: Lit.Cologne
Erscheinungsdatum: